Viele Menschen haben Angst, dass sie durch ihre sportliche Betätigung die allergische Symptomatik verschlimmern. Dies jedoch ist nicht der Fall, im Gegenteil: Sport ist sogar sehr wichtig für jene mit Heuschnupfen. (Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, DGSP)
Das Immunsystem von Allergikern schlägt bei Pollenflug an, obwohl es eigentlich kein Gesundheitsrisiko darstellt: die Augen tränen, die Nase läuft, es juckt und kratzt. Bei 5 – 10 Prozent der Allergiker kann es sogar zu Reizhusten, Atemnot und zu einem Engegefühl in der Brust kommen.
Nun die gute Nachricht: Ausdauersportarten sind geeignet!
Sie stärken das Herzkreislaufsystem, man entwickelt eine vertiefte und kräftigere Atmung. Mit der Zeit kann die Belastung sukzessive gesteigert werden, der Körper passt sich an.
Man kann mithilfe spezieller Heuschnupfen Medikamente die Symptome recht gering halten. Hier kommen sogenannte Antihistaminika zum Einsatz, welche lokal, wie zum Beispiel mit einem Nasenspray oder Augentropfen, oder für den ganzen Körper in Form von Tabletten eingenommen werden können. Müdigkeit als Nebenwirkung tritt wird heutzutage kaum noch auf.
Eine Alternative stellt die spezifische Immuntherapie = Hyposensibilisierung dar, wo auf Dauer die überschießende Reaktion des Immunsystems abgeschwächt werden soll.
Worauf ist nun zu achten bei Sport im Freien?
- Tempo runter, bei auftretender Atemnot
- Belastungspeaks vermeiden
- Erholungspausen einbauen
- Sportliche Aktivität an momentane Lungenfunktion anpassen
- Abbruch bei Asthma oder anderen allergischen Überreaktionen (Notfallspray)
- Abrupte Wechsel zwischen Ruhe und Belastung vermeiden (Atemwege können mit Beschwerden reagieren)
Es empfiehlt sich mittels eines Pollenflugkalenders abzuschätzen, wann das Training jedoch lieber auf geschlossene Räume verlagert werden sollte.
Auch eine Absprache mit dem behandelnden Arzt bezüglich eines Asthmasprays ist sinnvoll. Welches Spray verwende ich vor dem Sport oder welches habe ich notfallmäßig dabei? Je besser die medikamentöse Einstellung, desto seltener kommt das Notfallspray zum Einsatz.
Achtung bei Wettkampfsportler: viele Asthma-Medikamente stehen auf der Doping-Liste. Falls eine Wettkampfteilnahme ansteht, unbedingt mit einem betreuenden Sportmediziner kooperieren, dann steht dem Ganzen nichts entgegen.
Quelle: DGSP, 2017
Zu diesem Thema hat unser Jürgen mit Dr. Med Christian Stenner (Allgemeinarzt, Facharzt für Innere Medizin) ein Interview geführt. Hier die Links dazu: